Fußball Derbys - Rivalen im Fußball

Večiti Derbi – Partizan – Roter Stern

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Večiti Derbi

Wenn Partizan Belgrad auf den Stadtrivalen Roter Stern Belgrad trifft, dann ist die Hölle los. Die Rivalität geht über den Fußball hinaus, auch in anderen Sportarten stehen sich beide Clubs regelmäßig gegenüber, so z.b. im Basketball, auch dort gehen die Rivalen nicht zimperlich miteinander um.

In Serbien spricht man auch vom „Večiti Derbi“ (Ewiges Derby), weil es jedes Jahr auf mehreren Ebenen, Klassen und Sportarten stattfindet. Die Vereine wurden beide 1945 gegründet, beide haben politische Wurzeln, so ist Partizan ein Verein der jugoslawischen Armee gewesen, Roter Stern wurde von Kommunisten gegründet, noch heute symbolisch im Vereinswappen festgehalten. Gleich nach der Gründung entwickelte sich die Rivalität, dazu hat aber auch das spielerische Niveau beider Teams beigetragen, denn von Beginn an waren sie die Spitzenteams im nationalen Fußball. Das erste Spiel ging mit 4:3 an Crvena Zvezda (Roter Stern), die anschließende Meisterschaft feierte man aber nur wenige Kilometer weiter bei Partizan.

Mit dem Fall Jugoslawiens und durch die Abspaltung der kroatischen Spitzenvereine aus Zagreb und Split hat die nationale Liga an Reiz verloren, geblieben ist das Stadtderby und 2-3 weitere Belgrader Clubs, die auch zum Kreis der Derbys in Serbien gehören. Die Meisterschaft in der Superliga machen die zwei Belgrader Clubs stets unter sich aus. Mittlerweile gab es mehr als 140 Spiele, die Bilanz ist nahezu ausgeglichen, auch was die Titel betrifft.

Den Spitznamen „die Totengräber“ hat sich Partizan nicht selbst gegeben, sondern kam vom Rivalen. Damals dachte man, dass man die Schwarz-Weißen damit ärgern könnten, doch die machten den Namen sich zu Nutze und tragen ihn mit Stolz und Ehrfurcht noch heute.

Zu besten Zeiten kamen 100.000 Zuschauer, so viele fasste damals das Marakana in Belgrad, wo heute noch Roter Stern seine Heimspiele austrägt, allerdings fasst es „nur“ noch 55.000 Zuschauer. In den letzten Jahren kommen aber immer weniger Fans zu den Spielen, da Serbien, speziell beide Clubs, ein Hooligan-Problem haben. Es hat sogar schon Todesopfer gegeben, auch das schreckt die Leute nicht davor ab weiterzumachen. Das Problem ist ein politisches und resultiert noch aus Kriegszeiten in den 90er Jahren. Heutige Hooligans waren damals Soldaten oder hatten Brüder, Väter und/oder Verwandte und Freunde im Krieg. Sie sind noch heute politisch beeinflusst und haben eine tiefe Abneigung gegenüber den Kroaten, was 1992 dazu führte, dass sich beide Fangruppen für eine kurze Zeit zusammen getan haben, um politische Stimmung gegen Kroatien zu machen. Leider geht der Sport in all diesem Trouble und in all dieser Rivalität, die zweifelsohne dazu gehört, aber zu radikal und zu politisch ausgefochten wird, unter.

Diese Rivalität ist so sehr gefürchtet, dass wenn beide beim Basketball aufeinander treffen nur Fans der Heimmannschaft anwesend sein dürfen, um Krawalle vorzubeugen. Es ist eine Rivalität, die über die Grenzen hinaus geht, doch sich ein Urteil aus der Distanz zu erlauben, wäre nicht gerecht, denn man steckt nicht drin … möchte es vermutlich auch nicht.

Es ist das ewige Duell zwischen Partizan und Roter Stern, das ewige Duell im Fußball, das ewige Duell im Basketball, das ewige Duell um die Meisterschaft, das ewige Duell in Serbien, das ewige Duell um die Vorherrschaft in Belgrad, es ist das ewige Derby!

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